next up previous
Nächste Seite: Zeigerdiagramm der Vollpolmaschine Aufwärts: Polradspannung Vorherige Seite: Polradspannung


Ankerrückwirkung

Der Begriff Ankerrückwirkung bezeichnet im allgemeinen die Effekte in elektrischen Maschinen, die aus der Überlagerung von Magnetfeldern resultieren. Bei der Gleichstrommaschine ist die Ankerrückwirkung die Überlagerung von Erreger- und Ankerfeld, die aufgrund der partiellen Sättigung von Polschuh und Anker die induzierte Spannung vermindert.

Die Ankerrückwirkung der Synchronmaschine beruht jedoch nicht auf Sättigungserscheinungen. Sie kann folgendermaßen erklärt werden: Wird die Synchronmaschine belastet, so führt die Ständerwicklung den Strom $ I_1$ und baut eine eigene Durchflutung (bzw. ein Drehfeld) auf, die synchron mit dem Läufer und dessen Gleichfeld umläuft. Beide Durchflutungen ergeben - vektoriell addiert - die Magnetisierungsdurchflutung $ I_\mu$, welche für den magnetischen Fluss in der Maschine und damit für die Induktion der Spannung $ U_i$ in der Ständerwicklung verantwortlich ist. Diese vektorielle Addition ist nur bei Maschinen mit konstantem Luftspalt zulässig, da hier die räumliche Ausbreitung der Ständerdurchflutung unabhängig von der Lage des Läufers ist. Bei Maschinen deren Luftspalt von der Lage des Läufers abhängt (sog. magnetische Achsigkeit bzw. Schenkligkeit) muss die Ständerdurchflutung in eine Komponente in Richtung der Läuferdurchflutung (d-Achse) und in eine Komponente quer dazu (q-Achse) zerlegt werden. Bei der Addition der d- und q-Komponenten müssen die Längs- und Querfeldfaktoren berücksichtigt werden (vgl. Vorlesung und Seminar Elektrische Maschinen II).


next up previous
Nächste Seite: Zeigerdiagramm der Vollpolmaschine Aufwärts: Polradspannung Vorherige Seite: Polradspannung

Sie interessieren sich für die elektrische Antriebstechnik? Dann besuchen Sie doch auch einmal meine geschäftliche Homepage.

Volker Bosch 2015-05-27